Akime mit mir ziehend, blieb ich plötzlich stehen und mir klappte staunend der Mund auf. Süße Gerüche von gebrannten Mandeln, kandierten Äpfeln oder Imbissbuden, drangen an meine Nase und ich kam aus dem staunen nicht mehr raus. Überall waren wunderschöne helle Lichterketten und allerlei Buden waren aufgestellt worden. "Wunderschön", hauchte ich.

Mit glänzenden Augen sah ich zu Akime hoch, dann wieder zum Weihnachtsmarkt und zurück zu meinem Freund. "Anscheinend haben wir Glück. Es gibt einen Weihnachtsmarkt", grinste ich.

Ich schmunzelte als er sich so staunend umsah. Scheinbar haute ihn der Anblick mehr um als mich, aber ich konnte es ihm absolut nicht übel nehmen. Ich drückte seine Hand ein wenig und wartete geduldig bis er fertig war. Ein verliebtes Lächeln stahl sich auf mein Gesicht und ich verfiel, ohne es wirklich zu bemerken, in kleine Schwärmereien.

"Hast du einen speziellen Wunsch was wir machen können? Wir sollten die Gelegenheit nutzen wenn wir schon mal hier sind", fragte ich ihn und sah wieder zum Weihnachtsmarkt.

Langsam streunte ich über den Markt. Hier und da blieb ich bei manchen Buden stehen und betrachtete die Ware. Kaufen tat ich nichts, was vielleicht auch daran lag das ich kein Geld besaß. Meine Hände hatte ich in den Hosentaschen vergraben und es war bitterkalt. Beim atmen bildeten sich kleine Wölkchen vor meinem Mund und ich sah mich auf dem Markt um. Ich kannte hier niemanden und seufzte. Ab und zu sah ich ein paar hübsche Mädels, doch sie waren entweder in Begleitung oder in einer Gruppe. Nicht, das mir das was ausgemacht hätte, doch heute war ich nicht wirklich in Stimmung für eine Diskussion. Langsam trottete ich weiter und merkte das Magenknurren das bei den vielen herrlichen Gerüchen aufkam. Ich sah einen Stand mit Granatäpfeln und mir lief das Wasser im Mund zusammen. Mit wässrigem Mund kam ich näher und versenkte meine Nase in dem aufsteigenden Geruch. Hmmm...das duftet herrlich! Schnell sah ich mich auf dem Markt um und griff dann blitzschnell zu. Mit einer schnellen Bewegung verschwand der Apfel in meiner Tasche und ich lief scheinbar total gelangweilt weiter. Hat es keiner gesehen? Gut! Ich bog um die nächste Ecke und holte dann schnell den Apfel aus der Tasche. Genüsslich biss ich rein und lief weiter.

Ich hatte den Apfel mittlerweile aufgegessen und leckte mir noch schnell die Finger ab. Zufrieden strich ich mir über den Bauch und schmiss den Stiel weg. Ich blieb stehen und sah mich um. Mehr scheint hier nicht los zu sein! Ich verdrehte ein wenig die Augen und machte mich daran eine neue Runde zu drehen. Du hast ja eh nichts besseres zu tun!

Seufzend schlurfte ich weiter und sah auf die Erde. Mir war langweilig und ich vermisste meine Freunde. Warum musstest du auch umziehen? Ich schnaubte und blieb stehen. Komischerweise fühlte ich mich beobachtet und ich drehte mich mit finsterem Blick um. Doch ich konnte niemanden verdächtigen entdecken und so trottete ich einfach mal weiter.

Ich blieb stehen als ich von weitem Lichter sah und Misik hörte. Dem Schenkte ich jedoch kaum Aufmerksamkeit sondern setzte mich einfach an den Staßenrand, das Gesicht auf die Knie gestützt und mit dem Blick zu Boden. Wenn jetzt ein Auto kommen würde und ich ausversehen ausrutschen würde...

Irritiert sah ich Akime nach. Was war denn jetzt los? Ein bisschen enttäuscht blieb ich stehen und fragte mich warum er plötzlich weggelaufen war, doch würde er mir das sicherlich erklären. Ich drehte mich darum um und schlenderte weiter bis ich plötzlich ein Mädchen (Natalie) am Straßenrand sitzen sah. Ich zögerte und drehte mich um um nach Akime zu sehen, aber den hatte ich schon längst aus den Augen verloren, bei der Menschenmasse. Ich sah das Mädchen wieder an und merkte wie meine soziale Ader sich meldete und meine Schüchternheit vertrieb, denn ihre Haltung lies nichts gutes vermuten. Mit einem freundlichen Lächeln lief ich zu ihr und blieb neben ihr stehen. "Hi. Ich bin Ruby. Darf ich mich vielleicht zu dir setzen?", fragte ich sie.