Hä? machte ich und sah auf. Was hat sie gesagt?

"Darf ich mich vielleicht zu dir setzen?", fragte ich sie geduldig.

Ich drehte den Kopf weg und zuckte mit den Schultern. Du bist vor Maddy weggelaufen aber lässt einen Menschen neben dir sitzen? sie kam mir zwar bekannt vor aber ich war mir nicht sicher ob ich sie schon mal gesehen hatte.
(Wir haben uns ja beim Treffen auf der Goldenen Lichtung schon mal gesehen, oder?)

(Ruby war bei dem Treffen nicht dabei, aber vielleicht haben sie sich ja so schon mal gesehen, bin mir gerade auch nicht sicher ^^)

Ich setzte mich neben sie und schwieg erstmal eine Weile, da ich überlegen musste, wie ich das jetzt anfing. Sie sah so verloren aus, ich wollte ihr helfen, aber mich gleichzeitig auch nicht aufdrängen. "Ich bin übrigens Ruby", stellte ich mich vor, da ich annahm das sie das vorhin nicht mitbekommen hatte. Ich setzte mich in den Schneidersitz und verschränkte meine Hände im Schoss. "Wie heißt du?"

Natalie. sagte ich einfach Monoton. Ich kämpfte wieder gegen die Bilder und Emotionen, und dadurch auch gegen die Tränen an. Wie kann so ein Toller Mensch einfach so, und so plötzlich sterben?!

Ich nickte und sah sie noch einen Moment an, ehe ich meinen Blick auf meine Hände richtete und fieberhaft überlegte was ich nun sagen sollte. "Ehm... Also... Es geht mich ja nichts an... Aber... Ist alles in Ordnung bei dir?", fragte ich sie vorsichtig, doch mit besorgtem Unterton.

Nein. presste ich zwischen den Lippen hervor. gut, mehr sagst du jetzt aber nicht! doch ich wusste in meinem inneren schon das ich das eh nicht halten würde.

"Was ist denn los?", fragte ich sie direkt und sah sie nun auch wieder an. "Wenn du reden möchtest... Ich bin für dich da und schweig wie ein Grab", bestimmt kam das ganze total komisch, immerhin war ich praktisch eine Fremde für sie, genau wie sie für mich. Aber ich konnte nichts dafür, ich wollte den Menschen in meiner Umgebung einfach helfen.

Gut, willst du eine Krasse Geschichte hören? Da war ein Mädchen, das konnte sich in ein Flughörnchen verwandeln und hat sich unsterblich in ein anderes Mädchen was sich in einen Falken Verwandeln konnte verliebt. Die beiden sind ne weile zusammen durch die Lande gezogen, hatten kein Zuhause. Auf einmal ist das Streifenhörnchen Mädchen aufgewacht und Die andere war tot. Einfach so... meinte ich trocken und wischte, in der Hoffnung das Ruby es nicht sah die Tränen weg. Meine Stimme Zitterte und ich hatte selbst nicht wirklich darauf geachtet was ich gesagt hatte. Ich hatte hier und da übertrieben, und ja, ich hatte davon erzählt das ich ein Wandler war. aber was Solls, kann doch ruhig jeder wissen. Oder das ich mich in ein Mädchen verliebt habe, soll mich doch die ganze Welt hassen ist mir doch egal!

Überrascht sah ich sie an. "Du bist auch eine Wandlerin?" Jetzt war ich echt baff. "Ich... Ich bin auch eine", stotterte ich, doch dann schüttelte ich den Kopf, ich musste mich auf das wichtigere beschränken. Ich war mir natürlich nicht ganz sicher, aber ich nahm an das sie das Mädchen war, dass sich in ein Flughörnchen verwandeln konnte. Ich empfand tiefes Mitgefühl für sie, dass sie die Person verloren hatte, in die sie sich verliebt hatte. "Es tut mir wirklich sehr leid", sagte ich leise. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, denn alles was mir dazu einfiel, hörte sich nach Quatsch an, dessen Worte keine Bedeutung hatten und die sie wohl nicht hören wollte. "Ich weiß wie es sich anfühlt jemanden zu verlieren. Niemand wird sie dir je ersetzen können, aber... ich hoffe das du genauso viel Glück hast wie ich und Menschen findest, die dir wieder Kraft geben weiterzumachen", sagte ich schließlich und legte meine Hand auf ihre Schulter.

Ich schnaubte und schüttelte den Kopf. Du weist GAR nicht wies sich anfühlt, wenn du aufwachst und eine Leiche vor dir liegen hast!

Ich schüttelte den Kopf. "Nein das stimmt. So habe ich das nicht erlebt, aber ich weiß wie es sich anfühlt, wenn man jemanden plötzlich verliert, den man geliebt hat." Betreten wandte ich nun den Blick ab und verschränkte wieder die Hände im Schoss.

Ich... Es tut mir leid, am liebst würde ich einfach sterben! meinte ich verzweifelt und vergrub das Gesicht in den Händen.

Ich sah wieder hoch zu ihr und lächelte sie versöhnend an. "Mach dir keinen Kopf wegen mir, es ist alles in Ordnung." Ich atmete einmal durch. "Wirf dein Leben bitte nicht weg Natalie." Ich stockte kurz. "Hast du dich denn schon von ihr verabschiedet?"

Nein... Maddy und so'n Typ haben mich ins Krankenhaus gebracht, aber ich WILL sie nicht sehen, ich kann nicht! das letzte sagte ich ziemlich hecktisch. Das ging einfach nicht, ich konnte das nicht.